Veranstaltung: | Landesparteitag S-H Oktober 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | 5.4. Parteirat |
Antragsteller*in: | Marcel Beutel (KV Ostholstein) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 12.10.2024, 12:58 |
B50: Marcel Beutel (GJ-Votum)
Selbstvorstellung
Moin!
Hiermit bewerbe ich mich mit dem Votum der Grünen Jugend SH für unseren Platz im Grünen Parteirat.
Was mich motiviert
Ich bin 2021 zu den Grünen und zur Grünen Jugend gekommen. Die ganzen politischen Fragen und Diskussionen rund um Klimakrise, Gerechtigkeit, Krieg, Frieden und Extremismus haben mich schon immer interessiert und ich wollte gerne dazu beitragen etwas zu verändern.
Insbesondere die internationalen Krisen, wie Kriege, Ausbeutung und die Auswirkungen der Klimakrise, das Erstarken der AfD, die wachsende finanzielle/gesellschaftliche Ungerechtigkeit und der politische Stillstand Deutschlands haben mich politisiert. Auch die Probleme direkt bei uns vor Ort (wo kommt die nächste Feuerwehrwache hin? Wieso ist der Wohnraum an der Küste immer weniger bezahlbar? Warum werden junge Menschen in unserer Gemeinde übersehen?) haben meine Motivation gepusht diese anzugehen.
Bei der GJ SH und den Grünen habe ich dann unfassbar viele Menschen kennengelernt, die genau diese Ideen und Motivation teilen. Von all diesen durfte ich enorm viel lernen und freue mich jeden Tag mit so vielen zusammenarbeiten zu können, die unseren Optimismus teilen. Sei es in der Kommunalpolitik, bei der GJ SH, im Grünen Kreisverband oder in unserem Landesverband: Die Grünen und die GJ sind der richtige Ort für mich und ich habe Bock mich noch weiter einzubringen!
Über politische Themen und die Grüne Jugend
Als Grüne Jugend sprechen, wir überall wo wir unterwegs, sind entscheidende Themen an. Tatsachen wie die immer weiter steigende Ungleichheit in unserer Gesellschaft, wirtschaftliche Probleme, die ausufernde Klimakrise, Diskriminierung jeglicher Art, der Rechtsruck, globale Ungerechtigkeit und letztendlich die Strukturen, welche diese auslösen und befeuern, sind Fakt. Auf diese müssen wir Antworten finden. Dabei sind wir nicht allein. Die vielen Bündnisparter*innen sind das beste Beispiel. Ob gemeinsam mit Gewerkschaften für faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen kämpfen, mit der Klimabewegung und anderen Jugendorganisationen auf der Straße Druck ausüben, im politischen Raum aktiv zu sein oder bei den Grünen eine starke Stimme zu sein. Alles sind Optionen, die wir nur gemeinsam füllen können.
Genau diese Rolle nehmen wir immer wieder war und arbeiten an all diesen Problemen. Fakt ist nämlich, dass die aktuellen Krise all diese Probleme befeuern oder begründen. Politische Fehlentscheidungen oder gefühlte fehlende Antwort verunsichern. Doch diesen können wir entgegenwirken. Dafür braucht man eine klare Haltung und Durchhaltevermögen:
Soziale und gesellschaftliche Ungerechtigkeit muss endlich bekämpft werden. Faire Löhne, faire Arbeitsbedingungen, Stopp von Ausbeutung, Umverteilung, ein Sozialstaat der seinem Namen gerecht wird, Abbau von diskriminierenden Strukturen, Bildungsangebote und vieles weitere. Dafür muss gestritten werden.
Die Klimakrise wird derzeit nicht gestoppt. Sie ist von Ausbeutung und globaler Ungerechtigkeit nicht zu trennen. Klimaschutz muss lokal, global und sozialgerecht umgesetzt werden. Es gibt bereits Fortschritte und auf diesen müssen wir aufbauen. Wir müssen endlich Akteure in die Verantwortung nehmen und gesamtgesellschaftliche Lösungen einsetzen.
Die Asyl- und Migrationspolitik ist permanent von negativen und populistischen Erzählungen geprägt. Verschärfungen, Kürzungen und Abschiebungen scheinen in der Debatte als Allheilmittel angesehen zu werden. Rechte, konservative und liberale Kräfte pushen dies, SPD und progressive, wie die Grünen tragen diese politischen Entscheidungen mit. Wir halten dagegen, wir müssen gleichzeitig auch nachhaltige Alternativen liefern. Ob die Abschaffung von Arbeitsverboten, die Ausweitung von Integrations- und Sprachangeboten, Präventionsarbeit, Bildungsangebote, die Förderung politischer Beteiligung von Minderheiten, Abbau von Diskriminierung, der Schaffung von Gemeinschaften vor Ort, positive Erzählungen in der Debatte uvm. Überall sind Solidarität und progressive Konzepte, die die Herausforderungen annehmen, gefragt.
Mit statt über Menschen reden bleibt ein wichtiger Punkt. Belehrungen wie etwas zu laufen hat, stoßen meist auf wenig Verständnis. Wir müssen zuhören, in die Gespräche gehen und verstehen, wieso Menschen denken wie sie denken. Dies erfordert Geduld. Doch bin ich fest davon überzeugt, dass man damit Verständnis schafft und Solidarität gemeinsam umsetzen kann, welche die Menschen in den Mittelpunkt stellt, statt sie gegeneinander auszuspielen.
Extremismus bedroht uns alle und insbesondere Minderheiten. Die AfD und andere rechtsextremistische Organisationen gewinnen immer mehr an Zulauf. Jeden Tag muss gegen anhaltende und steigende Diskriminierung gestanden werden. Soziale Ungerechtigkeit, ein Ausspielen gesellschaftlicher Gruppen und eine Debatte, die von Hass und Hetze geprägt ist, stärkt genau diesen Extremismus. Wie immer gilt auch hier: Man stoppt Extremismus nicht in einzelnen Bereichen und kurzfristig, sondern muss ihn themenübergreifend und langfristig sehen, verstehen und bekämpfen.
International denken gilt es in jedem Bereich. Außenpolitisch müssen wir Menschenrechte und Freiheit an die 1. Stelle setzen. Autoritären Regimen gilt es daher auch klar die Grenzen aufzuzeigen. Unsere Werte müssen wir verteidigen. Auch gilt internationales Denken bei konkreter Politik bei uns vor Ort. Wir leben in einer globalisierten Welt. Dies müssen wir bei unseren politischen Herausforderungen bedenken, ganz nach dem Motto „global denken, lokal handeln“.
Investieren statt sparen kann nicht oft genug gesagt werden. Wir müssen endlich in Infrastruktur, wie Schulen, Unis, Wohnraum, Bus & Bahn und die Menschen selbst investieren. Neoliberale Politik in allen möglichen Lebensbereiche hat nie funktioniert und wird nicht funktionieren. Sparen in der Krise oder die Schuldenbremse sind weitere Beispiele. Wer Veränderungen erreichen will, muss diese Grundsätze in den Fokus nehmen.
Junge Menschen stehen immer wieder bei Krisen im Zentrum und werden bei politischen Entscheidungen dennoch übersehen/übergangen. Die Angst und Überforderungen sind ernst zu nehmen. Genau aus diesen Gründen müssen wir weiterhin eine Stimme für sie, und damit auch uns, sein.
Über die Rolle der Grünen und die Ziele im Parteirat
Die Grünen haben als politische Partei eine andere Rolle als die Grüne Jugend und diese Unterschiede bleiben wichtig. Dennoch müssen wir klar und deutlich sagen: Die Entscheidungen, welche immer wieder getroffen und mitgetragen werden, können wir so nicht hinnehmen. Als Grüne Jugend haben wir nicht nur Ideen und Alternativen, sondern auch die Möglichkeiten diese bei den Grünen zu setzen. Den Parteirat sehe ich als eine davon.
Die Austritte des Bundesvorstandes und unseres Landesvorstandes waren eine Warnung. Und ja auch ich kann die Kritik verstehen. Doch die Zersplitterung in der politischen Landschaft und auch der Ablauf der Austritte auf Bundesebene finde ich falsch. Die Grüne Jugend und die Grünen bleibt mein politisches Zuhause und ich freue mich auf die kommende Zeit mit einem Aufbruch.
Genau deswegen möchte ich weiter einen Beitrag leisten und die innerparteiliche Debbate fördern. Klar ist, dass man nicht immer erfolgrreich sein wird, seine Ideen und Vorstellungen durchtzusetzen. Aber die Räume zu nutzen, in den Dialog zu gehen und mitzubestimmen kann nie ein Fehler sein. Neben der Grünen Jugend stehen auch die Grünen vor Veränderungen. Diese sind auch nötig. Diesen Prozess möchte ich mitgestalten und für die oberen Ziele streiten.
Daher dürfen wir Debatten im Parteirat nicht einfach verpuffen lassen. Sie müssen konkrete Ergebnisse liefern und zielgerichtet gesetzt werden. Die Basis ist der Motor dieser Partei - dies soll so bleiben und immer ausgeweitet werden!
Über mich
Marcel Beutel, 21 Jahre alt
Pronomen er/ihm
In Dortmund geboren, in Scharbeutz/Ostholstein aufgewachsen und wohne seit 2022 auch in Kiel
Kreisverband Ostholstein (Mitglied seit 2021), welchen ich im Grünen Kreisvorstand vertrete und seit letztem Jahr Mitglied des Kreistages
Studiere derzeit Politikwissenschaften/Geschichte im 2-Fach-Bachelor (5. Semester) an der CAU in Kiel
Arbeite als Werkstudent in Hamburg an einem Universitätscampus für Public Affairs und Marketing mit Schwerpunkt bei politischer Interessensvertretung, politischer Analyse und politischen Events
Bin leidenschaftlicher Fußball-Fan (nur der BVB), spiele selbst immer wieder Fußball und Tennis, bin mit Freunden unterwegs, immer wieder im (politischen) Ehrenamt dabei, lese und zocke gerne und großer Fan davon sich selbst und alles nicht immer zu ernst zu nehmen
- Alter:
- 21
- Geburtsort:
- Dortmund